Wachsende \u00dcbernachtungszahlen und ein kontinuierliches G\u00e4steplus: Es l\u00e4uft gut f\u00fcr die Ferienregion Nationalpark Bayerischer Wald (FNBW). Im Mai 2014 als GmbH bestehend aus 13 Gemeinden gegr\u00fcndet, hat sich die knapp vierj\u00e4hrige Kooperationsgemeinschaft mehr als positiv entwickelt, denn die Region geh\u00f6rt mittlerweile zu einer der gefragtesten Urlaubsdestinationen in ganz Deutschland. Heinz Peter Schwendinger, Gesch\u00e4ftsf\u00fchrer der Ferienregion Nationalpark Bayerischer Wald, spricht \u00fcber das Potential von naturnahem Urlaub und warum es immer mehr G\u00e4ste in die Ferienregion Nationalpark Bayerischer Wald zieht.<\/p>\n
Herr Schwendinger, gerade hat die Ferienregion Nationalpark Bayerischer Wald die G\u00e4ste- und \u00dcbernachtungszahlen von 2017 ver\u00f6ffentlicht. Sind Sie zufrieden? <\/strong>Aber auf jeden Fall bin ich das. Wir verzeichnen einen \u00dcbernachtungszuwachs von drei Prozent und ein sechsprozentiges G\u00e4steplus gegen\u00fcber dem Vorjahr. Die Zahlen sind \u00fcbrigens seit Beginn der Gr\u00fcndung der Ferienregion Nationalpark Bayerischer Wald 2014 j\u00e4hrlich steigend.<\/p>\n Dabei war der Bayerische Wald lange als Urlaubsdestination gar nicht so beliebt und hatte ein etwas \u201eangestaubtes\u201c Image. Wie erkl\u00e4ren Sie sich diesen Aufw\u00e4rtstrend? <\/strong>Ich denke, wir sind mit unseren Angeboten am Puls der Zeit. Naturnaher Urlaub, R\u00e4ume zur Erholung fern ab der Massen, das liegt im Trend. Und genau das bieten wir in der Ferienregion Nationalpark Bayerischer Wald: ein unverf\u00e4lschtes Naturerlebnis mit einzigartigem Tierreich in einem der letzten \u201eUrw\u00e4lder\u201c Europas, lebendiges Brauchtum, eine typische Kulinarik und die Herzlichkeit unserer Bewohner. Wir sind echt und authentisch \u2013 und das kommt an.<\/p>\n Ein naturnahes und authentisches Urlaubserlebnis als Erfolgskonzept? <\/strong>In gewisser Weise ja, denn wir richten uns mit unseren Angeboten nat\u00fcrlich nicht an den klassischen \u201eCouchpotato\u201c. Zu uns kommen Menschen, die sich aktiv in der Natur bewegen m\u00f6chten. Dazu kommt unser unschlagbares Preis-Leistungs-Verh\u00e4ltnis, denn insbesondere in Punkto Logis und Gastronomie sind wir vergleichsweise g\u00fcnstig. Damit sind wir besonders f\u00fcr junge Familien und junge Singles attraktiv, die zu unserer Hauptzielgruppe z\u00e4hlen.<\/p>\n Apropos Zielgruppe: Die meisten Ihrer Urlaubsg\u00e4ste kommen aus Bayern und Baden-W\u00fcrttemberg. Ein Grund f\u00fcr die sinkende Aufenthaltsdauer? <\/strong>Nat\u00fcrlich sind wir eine klassische Kurzurlaubsdestination, das bedeutet die Menschen kommen weniger f\u00fcr eine oder sogar zwei Wochen zu uns als f\u00fcr ein verl\u00e4ngertes Wochenende. Dennoch verbringen unsere G\u00e4ste durchschnittlich 4-5 Tage in der Ferienregion, das ist ein Wert mit dem wir – auch im Vergleich zu anderen Regionen – immer noch gut da stehen. Unabh\u00e4ngig davon, hat sich nat\u00fcrlich das Urlaubsverhalten allgemein ver\u00e4ndert. Den obligatorischen 14-t\u00e4gigen Haupturlaub pro Jahr gibt es so immer seltener. Die Menschen verreisen heutzutage \u00f6fter, aber daf\u00fcr eben k\u00fcrzer.<\/p>\n Also Zeit neue M\u00e4rkte zu erschlie\u00dfen? <\/strong>Das ist f\u00fcr jede Destination immer ein Thema. Unser Kernmarkt wird sicher das Naheinzugsgebiet bleiben, aber wir sehen gro\u00dfe Potentiale in unseren Nachbarl\u00e4ndern. Gerade Ober- und Nieder\u00f6sterreich sind besonders attraktiv f\u00fcr uns, aber auch Tschechien. Hier entwickelt sich seit einigen Jahren eine hohe Affinit\u00e4t zum Urlaub im Ausland. 15-20 Prozent der tschechischen Reisenden geben sogar \u00fcberdurchschnittlich viel f\u00fcr einen Urlaub aus. In die genannten M\u00e4rkte wollen wir zuk\u00fcnftig noch st\u00e4rker investieren, um neue G\u00e4ste zu gewinnen.<\/p>\n Was tun Sie, um die bestehende Zielgruppe weiter zu halten? <\/strong>Selbstverst\u00e4ndlich gilt es das bestehende Angebot weiter auszubauen \u2013 das betrifft vor allem das Thema Biken. Besonders gut laufen unsere Fernradwanderwege. Die Nachfrage hier ist hoch und da sind wir vor allem in Sachen Infrastruktur und Logistik gefordert: sei es in der Beschilderung der Radwege, dass die Routen per GPS abgerufen werden k\u00f6nnen oder dass Radfahrer auch problemlos die Grenze von Deutschland nach Tschechien passieren k\u00f6nnen. Auch bei den Unterk\u00fcnften besteht Handlungsbedarf. Besonders gut sind wir in der Kategorie Familien- und drei Sterne-Hotels aufgestellt, aber bei den 4-Sterne und 4-Sterne-Superior Hotels ist noch Luft nach oben. Wir haben zwar schon einige sehr gute Betriebe, aber es sind nach wie vor zu wenige. Gleiches gilt auch f\u00fcr luxuri\u00f6s ausgestattete Ferienwohnungen. Hier sind aber auch wir als Tourismusverband in der Pflicht, wir m\u00fcssen die Rahmenbedingungen schaffen, die passen, damit Hoteliers und Ferienwohnungsbesitzer investieren. Doch alles in allem sind wir auf einem guten Weg. Wir haben in den vergangenen Jahren eine solide Basis geschaffen, auf der es jetzt aufzubauen gilt.<\/p>\n