{"id":1093,"date":"2018-10-29T16:10:17","date_gmt":"2018-10-29T15:10:17","guid":{"rendered":"http:\/\/ski-presse.de\/?p=1093"},"modified":"2018-10-29T16:10:35","modified_gmt":"2018-10-29T15:10:35","slug":"fruehwarnsystem-alpesense-alarmiert-wissenschaftler-erwarten-gewaltigen-felssturz-im-allgaeu","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/ski-presse.de\/fruehwarnsystem-alpesense-alarmiert-wissenschaftler-erwarten-gewaltigen-felssturz-im-allgaeu\/","title":{"rendered":"Fr\u00fchwarnsystem AlpeSense alarmiert: Wissenschaftler erwarten gewaltigen Felssturz im Allg\u00e4u"},"content":{"rendered":"

Immer h\u00e4ufiger werden die Alpen zum Schauplatz von Naturkatastrophen. Felsst\u00fcrze, Steinschlag, \u00dcberflutungen, Lawinen- und Murenabg\u00e4nge nehmen drastisch zu. Erst 2017 kam es im schweizerischen Graub\u00fcnden zu einem verheerenden Felssturz, der acht Menschen das Leben kostete. Nun k\u00fcndet ein gewaltiger Spalt am Gipfel des Hochvogels (2.592m) an der deutsch-\u00f6sterreichischen Grenze einen massiven Bergsturz in den Allg\u00e4uer Alpen an. Im Rahmen des aktuellen Forschungsprojekts AlpeSenseBench arbeitet der europ\u00e4ische Spezialist f\u00fcr 3D-Digitalisierung, 3D RealityMaps, mit der Technischen Universit\u00e4t M\u00fcnchen, der Ludwig-Maximilians-Universit\u00e4t und der Bayerischen Akademie der Wissenschaften mit Hochdruck daran, eine solche Naturkatstrophe mithilfe eines innovativen Fr\u00fchwarnsystems besser vorhersagen zu k\u00f6nnen.<\/b><\/p>\n

Die Untersuchungen finden in ausgew\u00e4hlten Gefahrenstellen in den Alpen statt, die allesamt dicht besiedelt und Tourismusregionen sind, denn das erkl\u00e4rte Ziel des aktuellen Pilotprojekts, an dem neben den Forschungseinrichtungen auch Verwaltungsbeh\u00f6rden aus Bayern und \u00d6sterreich beteiligt sind: durch kontinuierliches Monitoring und Ver\u00e4nderungsanalysen sollen potentielle Gefahrenstellen die durch die Erderw\u00e4rmung und den Anstieg der Permafrostgrenze entstehen, fr\u00fchzeitig erkannt werden. Als Pilotregionen wurden der Hochvogel in den Allg\u00e4uer Alpen, die Zugspitze sowie der Hochvernagtferner in den \u00d6tztaler Alpen und das Sattelkar im Salzburger Land ausgew\u00e4hlt.<\/p>\n

Der Gipfelaufbau des Hochvogels bewegt sich stark. Dort klafft bereits ein gut 40 Meter langer, acht Meter tiefer und drei Meter breiter Spalt. Wissenschaftler der Technischen Universit\u00e4t M\u00fcnchen (TUM) rechnen damit, dass in absehbarer Zeit ein gro\u00dfer Teil der s\u00fcdlichen Gipfelwand abbrechen und 260.000 Kubikmeter Fels \u00fcber 1000 Meter ins Tal st\u00fcrzen wird. Gefolgt von Staubwolken und Ger\u00f6lllawinen. Durch eine genaue 3D-Vermessung des Gipfelaufbaus soll das Gefahrenpotential f\u00fcr die im Tal lebenden Menschen besser erfasst werden. F\u00fcr Bergsteiger besteht schon jetzt Lebensgefahr. Einer der beliebten Wanderwege von der Tiroler Seite ist gesperrt, zwei andere sind noch begehbar. Das AlpeSenseBench-Team m\u00f6chte pr\u00e4zise ermitteln, wann weitere Sicherheitsma\u00dfnahmen eingeleitet werden m\u00fcssen.<\/p>\n

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Das Forscherteam bei der nicht ungef\u00e4hrlichen Arbeit auf dem 2.592 m hohen Hochvogel \u00a9 3D RealityMaps GmbH<\/p><\/div>\n

Prof. Dr. Florian Siegert, Gr\u00fcnder und Gesch\u00e4ftsf\u00fchrer von 3D RealityMaps erl\u00e4utert das Fernerkundungsverfahren zur Fr\u00fcherkennung eines solchen Ph\u00e4nomens: \u201eDer massive Spalt am Gipfel des Hochvogels ist ein un\u00fcbersehbares Indiz f\u00fcr den drohenden Bergsturz. Die Spalte hat sich in den letzten drei Jahren um 30 cm erweitert und w\u00e4chst t\u00e4glich weiter. Durch wiederholte Befliegungen mit Flugzeugen und Drohnen erzeugen wir hochgenaue 3D-Modelle des Gipfels. Anhand der Ver\u00e4nderungen vermessen wir Bewegungen im gesamten Gipfelaufbau m\u00f6glichst exakt. Gemeinsam mit den Geologen, die die Felsbewegungen mit hochsensitiven Sensoren vermessen, soll ein durch Fernerkundung gest\u00fctztes Fr\u00fchwarnsystem entwickelt werden, mit dessen Hilfe wir hoffen, rechtzeitig im Voraus vor einem drohenden Absturz warnen zu k\u00f6nnen.”<\/p>\n

Das AlpeSenseBench-Projekt ist eine Benchmark-Vorstudie, die vom Bayerischen Wirtschaftsministerium finanziert wird und im n\u00e4chsten Jahr eine europ\u00e4ische F\u00f6rderung anstrebt.<\/p>\n","protected":false},"excerpt":{"rendered":"

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